in\TWO SOLOS

by Jorge Morro and Norbert Servos

A Production of DanceLab Berlin and Grand Theatre Groningen

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in\TWO SOLOS

If you were used to think in a unity of two you have to recreate yourself as a single person.

Zwei Soli zum gleichen Thema: die Angst verlassen zu werden – aus weiblicher und aus männlicher Sicht. Zwei verschiedene Blickwinkel, aber doch haben Mann und Frau etwas gemeinsam: Erst müssen sie ihr Ego überwinden, um einen neuen Anfang zu finden. In ihrer Verzweiflung versuchen sie jeden erdenklichen Ausweg: ein phantasiertes Speed Dating, den Traum vom idealen Partner, ein Feuerwerk der Virtuosität. Nichts von alldem greift. Versagen als Chance.

NOT COMING BACK
Eine Frau allein in einem Raum, vielleicht das Hotelzimmer, in dem sie gewöhnlich ihren Lover traf. Er kommt nicht mehr, aber wieder und wieder kehrt sie an den Ort zurück, bis sie nicht mehr herausfindet. Sie ist gefangen wie ein Tier, unfähig sich zu rühren – verloren in ihren Träumen, Erinnerungen, manchmal Albträumen. Der einzige Weg hinaus führt über einen ehrlichen Blick auf sich selbst. Das Stück erzählt ihre Geschichte: Sie versucht, vor dem eigenen Schatten zu fliehen, eine Andere zu sein. Sie erfindet sich einen idealen Partner, phantasiert ein Speed Dating, doch niemand antwortet ihr. Am Ende muss sie der Realität ins Auge sehen. Nichts geht mehr. Verlassen oder verlassen werden – am Ende bleibt es sich gleich.
Running faster and faster she managed to stop time. She is timeless … the only thing left is her strong breathing. With her breath she recreates herself new … Light!

DRESSED TO KILL
Das Stück ist inspiriert vom realen Fall des US-Amerikaners Kevin Cotter, der nach zwölfjähriger Ehe von seiner Frau verlassen wurde. Allein gelassen mit ihrem Hochzeitskleid begann er, es auf jede nur mögliche Art zu malträtieren und kleine Filme darüber ins Netz zu stellen: ein tragikomischer Rachefeldzug.
In Dressed to Kill versucht es der Mann mit einem Feuerwerk der Brillanz: Er tanzt, imaginiert Szenen der Rache a la Hitchcock, spielt Klavier, schreit und flucht – und ab und zu träumt er. Sein Ego protestiert gegen den Verlust – mit allen Mitteln. Die Einsicht am Ende ist einfach:
How can we know who we are if there is nobody. Nobody. Talking into the wind. Standing at the coast talking to the clouds, the waves, the sand. - No, we don't have to like the reply. But there has to be one. - Can you imagine how big it is out there? How unbelievable big? Can you imagine you scream and there is nothing, not even the echo of your own voice?